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«10. Stammtisch in der Bergwirtschaft Blattendürren»
Angelique Kellenberger und Felix Mettler heissen die Gäste herzlich zum 10. Stammtisch in der Bergwirtschaft Blattendürren willkommen, der erstmals bei warmem Wetter draussen statt findet. Musikalisch umrahmt wird der Anlass diesmal von Werner Nabulon am Alphorn. Ein Thema bewegt viele Anwesende: Wie geht es weiter mit der beliebten Bergwirtschaft? Leider steht fest – die Blattendürren schliesst Ende Juni. Auf November wird voraussichtlich ein neuer Pächter oder eine neue Pächterin gesucht.
Wie immer wird auch diesmal viel «Neus und Gschmäus» ausgetauscht. Willi Urbanz berichtet von der Handwerker- und Gewerbeausstellung, die vom 30. Mai bis 1. Juni stattfand. Drei Tage voller positiver Stimmung, gegenseitiger Hilfe und echtem Miteinander – ein echtes Highlight für das Dorfleben. Sein Ausblick: «Es wird hoffentlich nicht wieder 15 Jahre dauern bis zur nächsten Ausstellung!»
Als erster Gast wird Marc Bodenmann, Technischer Leiter der Kronbergbahn, begrüsst
Marc Bodenmann ist heute Technischer Leiter der Kronbergbahn – doch ursprünglich wollte er Polizist werden. Geboren im Zugerland und aufgewachsen im Gasthaus Sternen in Urnäsch, absolvierte er nach der Schule eine Lehre als Polymechaniker bei den Appenzeller Bahnen. Während der Rekrutenschule bewarb er sich bei der Polizei, suchte aber zur Überbrückung eine Stelle und landete im Seilpark am Kronberg. Die Polizeischule kam nicht zustande, dafür begann eine andere Karriere: Marc durfte bleiben und absolvierte die Ausbildung zum Seilbahntechniker – eine vierjährige Fachausbildung, meist von Quereinsteigern absolviert. Als sein damaliger Vorgesetzter kündigte, rückte er nach – heute trägt er die Verantwortung für die Sicherheit von Seilbahn, Bobbahn, Spielplatz und Seilpark. Kontrollen gehören zum Alltag: Täglich, wöchentlich, jährlich – das Seil stammt noch aus dem Gründungsjahr 1963. Die meisten Schäden entstehen durch Blitze, diese sind besonders häufig im Jakobsbad. Bei Bedarf rückt die Spezialfirma Fatzer aus Romanshorn an.
Als einmal ein Gast im Seilpark festhing, wollte Marc helfen, kugelte sich aber die Schulter aus. Der Gast beruhigte ihn dann und meinte „Mir geht’s besser als dir“, rette dich erst selbst. Marc ist bestens vernetzt und ist auch im Vorstand des Seilbahnverbands Ostschweiz aktiv. Auf die Frage nach seinem Lieblingsort in Urnäsch nennt er das Bühl-Spitzli – ideal zum Abschalten. Und als König für einen Tag? „Mit dem ganzen Dorf anstossen und es lustig haben“!
Weiter geht es mit Alessandra Langenauer – engagiert zwischen Intensivstation und Kirchgemeinde
Seit 1999 lebt Alessandra Langenauer mit ihrem Mann und vier Kindern in Urnäsch. Beruflich ist sie mit viel Herzblut als Anästhesiepflegefachfrau im Kantonsspital St. Gallen tätig – vor allem im Schockraum, wo sie auch schwierige Einsätze mit Ruhe und Professionalität meistert.
Neben ihrer fordernden Arbeit engagiert sie sich als Präsidentin der reformierten Kirchgemeinde Urnäsch und koordiniert dort mit viel Engagement Gottesdienste, Veranstaltungen und den Religionsunterricht. Auch in der Stuhlfabrik Herisau hilft sie mit und verantwortet die gesamte Administration. Ihr ältester Sohn Tim ist dort leidenschaftlich als Licht- und Tontechniker aktiv.
In ihrer Freizeit besucht sie einen Französischkurs, liebt Reisen nach Frankreich und schätzt das Familienleben. Ihr Mann ist selbstständig und unterstützt sie, wo er kann – besonders bei der Betreuung der Kinder. Was fehlt ihr in Urnäsch? „Ein Biketrail für Kinder – und das Meer.“
Ihr Lieblingsort ist der Kirchenspitz, ihr grosser Traum: einmal einen Marathon laufen.
Und als Königin für einen Tag? „Dann dürfen die Sennen erst ab 8 Uhr an meinem Haus vorbeiziehen.“
Als dritter Gast wird Jakob Gülünay, Geschäftsführer Säntis-Schwebebahn AG – Unternehmer mit Weitblick – begrüsst
Jakob Gülünay ist seit zwei Jahren Geschäftsführer der Säntisbahn – eine Funktion, die er mit Weitsicht und unternehmerischem Denken ausfüllt. Geboren als Kind türkischer Christen, kam er früh nach Urnäsch und wurde hier mit offenen Armen empfangen. „Urnäsch war für uns fruchtbarer Boden – aber man muss ihn auch aktiv bewirtschaften“, sagt er rückblickend. Beruflich baute er mit seinem Bruder die Firma Mobilezone Business auf – einst klein gestartet, heute der grösste Businesspartner von Swisscom. Gülünay ist ein Macher mit klarem Fokus, aber auch mit Bodenhaftung. Nach dem Ausstieg aus der Techbranche stieg er 2022 bei der Säntisbahn ein – zunächst als Berater für ein Digitalisierungsprojekt, kurz darauf als Geschäftsführer. Der Blick ist nach vorn gerichtet: Ab Mai 2026 steht der Bahnbetrieb wegen Neubauarbeiten für sieben Monate still. Eine Herausforderung – auch für die rund 60 direkt betroffenen Mitarbeitenden. Gülünay hat früh reagiert: Kooperationen mit Hotels und Gastronomiebetrieben der Region sollen temporäre Einsätze ermöglichen, Entlassungen sollen vermieden werden. „Wir wollen alle im Team halten – mit Flexibilität und gegenseitiger Unterstützung.“
Auch touristisch will er Impulse setzen: Das Appenzeller Wanderfestival wird neu lanciert, ein Themenweg für Familien ist in Planung. Und die Zusammenarbeit zwischen den Tourismusregionen AR und AI soll gestärkt werden.
Sein Lieblingsort in Urnäsch ist die Osteregg – und als König für einen Tag? „Dann dürfte jeder Mensch einen Tag lang die Person sein, die er oder sie sein möchte.“
Der 11. Stammtisch von „Naturnäsch“ findet im Rahmen der Neuzuzügerbegrüssung am Donnerstag, 28. August 2025 um 19:30 Uhr in der Mehrzweckhalle Au mit spannenden Gästen statt.




