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Der 8. hemelige Stammtisch im Engel als stimmungsvoller Abschluss im 2024.
Der erste Schnee des Jahres brachte eine gemütliche Atmosphäre in den Engel, wo der 8. und letzte Stammtisch 2024 stattfand – musikalisch begleitet von Marianne Bänziger mit der Harmonika. Die Stimmung war geprägt von einem Augenzwinkern, denn nach dem eher ungeplant Männer lastigen letzten Stammtisch auf der Hochalp wurde der heutige Abend bewusst Frauen lastig gestaltet. Gäste waren Vroni Schmid (alt-Sternenwirtin), Angélique Kellenberger (tätig als Coach, Trainerin und im Theater) und Lea Koller (Lehrabgängerin Detailhandelskauffrau bei zubi mit Note 5.7).
Nach einer Runde «Neus und Gschmäus» begrüsst das Moderationsteam Anna Oertle und Felix Mettler die erste Gästin des Abends.
Vroni Schmid hat in ihrem Leben auf zahlreichen Hochzeiten gekocht, im Sternen und in den Heubergen war sie Gastgeberin und später ist sie nach Spanien ausgewandert. Vroni Schmid, die Grossmutter der Moderatorin, blickt auf ein bewegtes Leben zurück. Geboren als älteste Tochter eines Lehrers in Kloster, zog sie mit ihrer Familie ins Appenzellerland, wo sie zur Schule ging – unterrichtet von ihrem Vater, bei dem sie während des Unterrichts «Sie» sagen musste. Nach der Sekundarschule zog sie ins Welschland, um Kindergärtnerin zu werden, arbeitete aber zunächst in einer Küche. In Urnäsch fand sie dann ihre neue Heimat. Gemeinsam mit ihrem Mann Max übernahm sie 1968 die Sternen Metzgerei und das Restaurant. Viele Stunden im Service waren geprägt von Gesang und fröhlichen Gästen. Auch besondere Momente, wie die Fasnacht mit den «Kafichränzli», blieben unvergessen.
Nach dem Tod ihres Mannes führte Vroni mit ihren drei Kindern den Betrieb noch einige Jahre weiter, bevor sie in die Heuberge zog, wo sie fünf Jahre wirkte. Schliesslich führte der Weg sie mit ihrem zweiten Mann Peter nach Spanien. Dort betrieben sie eine Finca, hielten Strausse, verkauften deren Fleisch und Eier und empfingen Gäste aus der Schweiz.
Vroni pendelt heute zwischen Urnäsch und Klosters und fühlt sich an beiden Orten daheim. Zufrieden blickt sie auf ein erfülltes Leben zurück. Gästen würde sie im Restaurant Engel den Alten Silvester näherbringen, und als Königin von Urnäsch hätte sie nichts zu ändern – sie ist rundum glücklich.
Angélique Kellenberger wuchs in Bern auf, lebte 15 Jahre zusammen mit ihrem Mann Philipp in Deutschland und fand schliesslich ihren Weg nach Urnäsch. Warum? «Wir wollten mit unseren vier Kindern zurück in die Schweiz. Ich wäre gerne in der Stadt geblieben, doch mittlerweile fühle ich mich in Urnäsch sehr zuhause, auch wenn ich manchmal das Urbane vermisse». Heimat bedeutet für Angie weniger ein bestimmter Ort. Ihre Mutter stammt aus Kroatien, weshalb sie zweisprachig aufwuchs. Nach ihrer Schauspielausbildung erhielt Angie Kellenberger Angebote für TV-Serien, doch Castings waren nicht so ihr Ding. Mit ihrer ersten Schwangerschaft und dem Wunsch nach besser planbaren Aufgaben wandte sie sich den Rhetoriktrainings und Coachings zu. Sie trainierte Politiker der SPD in Berlin und gab benachteiligten Jugendlichen in Brandenburg Motivationstage, welche neue Perspektiven eröffnen sollten.
In einem Teilzeitpensum als Lehrerin gibt Angi heute Integrationskurse für zugewanderte Jugendliche. Sie führt Regie im OMG-Theater für Jugendliche, welches den Medienkonsum kritisch beleuchtet. Ausserdem leitet sie zusammen mit Philipp das „Goofetheater“ in der alten Stuhlfabrik Herisau und führt Regie beim „Weihnachtsmärchen“. Trotz ihrer vielen Tätigkeiten bleibt ihre Familie stets die grösste Priorität.
Wenn Freunde sie besuchen, zeigt sie ihnen das Silvester Chlausen, wandert zum Spitzli oder geht beim EW in der Urnäsch baden. Wer schwindelfrei ist, kommt mit ihr zu Brigitte in die Tierwis. Als Königin von Urnäsch würde sie einen Wander- und Veloweg von Urnäsch bis Herisau und Schwägalp schaffen. Und der Strasse entlang eine Baum-Allee, es hat ihr einfach zu wenig Bäume in Urnäsch.
Lea Koller hat mit 18 Jahren ihre Lehre im Detailhandel beim Zubi in Herisau erfolgreich mit einer Note von 5.7 abgeschlossen. «Ich habe die Lehre ziemlich schnell durchgezogen, es hat einfach immer funktioniert», sagt sie. Besonders gefallen hat ihr der wirtschaftliche Teil, weil sie die Zusammenhänge schnell verstehen konnte. Herausforderungen gibt es auch im Job: «Wenn ich nicht so einen guten Tag habe, ist es schwierig, mit mühsamen Kunden umzugehen und dabei ruhig zu bleiben. Geduld lernt man nur durch die Praxis, nicht in der Schule», erklärt sie. Besonders gerne verkauft sie Kinderschuhe, vor allem an Familien, und liebt die Gespräche mit den Kunden.
Beruflich geht es für sie weiter: Aktuell arbeitet sie 40% im Zubi und plant, die BMS in Richtung Gesundheit und Soziales zu machen. «Als Kind wollte ich immer Lehrerin werden, zusammen mit einem Restaurant und Blumenladen. Lehrerin würde mir immer noch gefallen, aber der Weg dorthin ist lang», sagt sie.
Neben der Arbeit ist Wandern im Alpstein ihr Hobby. Lea ist gerne unterwegs, bei schlechtem Wetter besucht sie ihre Grosseltern, fährt Rollschuhe oder im Winter Ski. Für die Fasnachtszeit näht sie gerne Kostüme.
Ein Thema, das ihr besonders am Herzen liegt, ist die Menstruation. «Ich finde es spannend und wichtig, dass mehr darüber gesprochen wird. In der Lehre habe ich eine Initiative gestartet, um kostenlose Binden und Tampons in der Berufsschule in Herisau bereitzustellen», erklärt sie, was dann auch geklappt hat.
Was sie ärgert? Zu wenig Schlaf und Kunden, die nicht wissen, was sie wollen.
Wenn sie Gästen Urnäsch zeigt, führt sie sie zum Sonnenuntergang auf dem Hochhamm, geht mit ihnen zum Schattenloch baden oder wandert zum Spitzli. Das Amt der Königin von Urnäsch würde sie schnellstmöglich wieder abgeben.
Stammtische im Jahr 2025
Im Jahr 2024 hat mit dem 8. hemelige Stammtisch im Engel der letzte Stammtisch stattgefunden. Die Reihe soll im Jahr 2025 mit vier Stammtischen weitergeführt werden. Bereits sind folgende Daten bestimmt:
- Stammtisch: Donnerstag, 20.03.2025, 19.30 Uhr; im Rest. Löwen; 10. Stammtisch: Donnerstag, 19.06.2025, 11. Stammtisch am Donnerstag, 28.08.2025 und 12. Stammtisch: im November 2025