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Klares Ja zum Voranschlag 2023 trotz kritischer Voten

Budgetversammlung

Das Budget der Gemeinde Urnäsch rechnet für 2023 bei einem Aufwand von 22,5 Mio. Franken und gleichbleibendem Steuerfuss von 4,2 Einheiten mit einem Defizit von 754’086.50 Franken. An der Budgetversammlung ist dem Voranschlag und den Investitionen von 1,17 Mio. Franken mit vereinzelten Gegenstimmen und Enthaltungen zugestimmt worden.

Der Aufmarsch zur Budgetversammlung am 6. Dezember war, in Anbetracht des gleichzeitig stattfindenden WM-Achtelfinals, mit 93 Stimmberechtigten sehr erfreulich.  Nachdem im Vorfeld der Versammlung kritische Stimmen zum Budget laut geworden waren, wies Gemeindepräsident Peter Kürsteiner zu Beginn daraufhin, dass im Laufe der Versammlung Abänderungsanträge gestellt werden können.

Mehraufwand und Mehreinnahmen

Der für die Finanzen zuständige Gemeinderat Iwan Schnyder führte durch die Budgetversammlung. Zu den Investitionen von 1,17 Mio. Franken sagte er, dass diese im Vergleich mit früheren Jahren eher tief seien, weil in der Vergangenheit grössere Investitionen (Gemeindekanzlei) getätigt worden sein. In der Erfolgsrechnung fallen beim Ressort Schule Mehrausgaben von rund 500 000 Franken an und auch beim Asylwesen (100 000 Fr.)  und der Pflegefinanzierung (50 000 Fr.) rechnet die Gemeinde mit Mehrkosten gegenüber dem Voranschlag 2022. Demgegenüber werden bei den Steuern (500 000 Fr.) und beim Forstbetrieb (40 000 Fr.) Mehrerträge erwartet. Der Minderertrag beim kantonalen Finanzausgleich (29 000 Fr.)  sei auf die höhere Steuerkraft der Gemeinde zurückzuführen, «und das ist eigentlich erfreulich», sagte Iwan Schnyder.

Berichte aus den Ressorts

Anschliessend äusserten sich die Mitglieder des Gemeinderats zu Abweichungen in ihren Ressorts. Die Mehrkosten von rund 500 000 Franken für die Schule begründete Gemeinderat Thomas Thym mit den höheren Schülerzahlen und Neuerungen im Bereich der Informatik. Dazu komme, dass der Kanton den Teuerungsausgleich für die Lehrkräfte beschliesse, die Gemeinde diesen jedoch bezahlen muss. Zudem führt der automatische Stufenanstieg der Lehrkräfte, vor allem jener von jungen Lehrpersonen, zu höheren Lohnkosten. Auf eine entsprechende Frage erklärte Chläus Hörler, dass die für 530 000 Franken vorgesehene Aussensanierung der Schulanlage Mettlen dringend nötig sei und nicht aufgeschoben werden könne. Zum Betrag von 50 000 Franken für eine Barriere beim Schönauwald sagte Chläus Hörler, dass diese nötig sei, weil die gekieste Bewirtschaftungsstrasse trotz Verbots immer wieder von Unbefugten befahren werde und dadurch Schaden nehme, «eigentlich wären beidseits Barrieren nötig». Die Mehrausgaben im Wohn- und Pflegezentrum begründete Cornelia Weiler mit höheren Personalkosten.

 

Finanzlage von Urnäsch ist gut

Im Abschluss an die Behandlung des Budgets informierte Gemeinderat Iwan Schnyder anhand von Kennzahlen über die aktuelle und zukünftige Finanzlage der Gemeinde Urnäsch. Angesichts des in den letzten Jahren auf 12 Millionen Franken angestiegen Eigenkapitals sei das nächstjährige Defizit zu verantworten. Auch was die Zukunft von Urnäsch angeht, ist der Finanzchef zuversichtlich, allerdings gelte es vorsichtig zu bilanzieren und die Ausgabenentwicklung im Griff zu behalten.

In der abschliessenden offenen Abstimmung wurde der Voranschlag mit gleichbleibendem Steuerfuss von 4,2 Einheiten mit 82 Ja, 9 Nein und 2 Enthaltungen angenommen. Die Nettoinvestitionen von 1,17 Mio. Franken wurden mit 76 Ja, 5 Nein und 12 Enthaltungen gutgeheissen.