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NatUrnäsch, 6. Stammtisch

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«Liberement en heemelige Stammtisch»

Die Standortförderungsgruppe NatUrnäsch lud am 6. Juni zum sechsten „heemeligen Stammtisch“ im Bergrestaurant Osteregg ein.

Moderiert wurde der Abend von Anna Oertle und Felix Mettler, welche die Gäste Ueli Mettler, Brigitte Schoop und Hansruedi Messmer interviewten. Musikalisch begleitet wurde der Abend von den Säntis Muulörgeler.

Erster – spontaner – Gast war Reto Rohner. Als Verwaltungsratspräsident der Skilift Urnäsch AG berichtete er über das Skihaus Osteregg. Der Skilift wurde 1944 gegründet. Das Skihaus wurde ein Jahr später erbaut und behielt über all die Jahre seinen rustikalen Charme. 1976 war Urnäsch Vorreiter bei der Errichtung einer künstlichen Beschneiungsanlage. Aktuell plant man einen Biketrail, um das Skigebiet auch im Sommer attraktiv zu halten.

Ueli Mettler

Ueli Mettler wuchs in Speicher auf und absolvierte eine Lehre als Schreiner und Zimmermann in Waldstatt. Nach seiner Lehrzeit absolvierte er mit drei Bernern die Meisterprüfung im Wallis. Sie hinterliessen auf dem Ulrichshorn (3925 m) eine Holzbank, die sie nach über vierzig Jahren inspizierten und reparierten.

Nach dem Wallis zog Mettler nach Zürich, besuchte eine Unternehmerschule und arbeitete zwei Jahre in leitender Funktion in einer Strafanstalt. Anschließend besuchte er die Landwirtschaftsschule, übernahm den Haldenhof seines Onkels und zog nach Urnäsch. Dort erfand er einen speziellen Silo, welcher den Platz besser nutzt und mit dem Kran befüll bar war. Über tausend solcher Silos wurden schon gebaut.

Weil beim Silo-Einführen zu viel Dreck mitkam und erfand Ueli Mettler daraufhin einen Bandschwader, der mit Vakuum arbeitet. Nach vier Jahren Tüfteln und einer Patenteinsprache aus Russland, die abgewiesen wurde, gründete er eine Aktiengesellschaft, die durchschnittlich etwa sechzig solcher Maschinen pro Jahr produziert.

Mit sechzig Jahren entdeckte Ueli Mettler seine Liebe zum Klettern wieder. Eine Fahrradtour mit Freunden nach Athen und zurück wurde zu einem Abenteuer voller Eindrücke. Als König von Urnäsch würde er das Ackerland schützen und sich um das Problem der lauten Motorräder kümmern. Ein Bandschwader konnten die Gäste im Anschluss vor Ort begutachten.

Brigitte Schoop:

Brigitte und Hampi Schoop bewarben sich um das Berggasthaus Tierwis und bekamen überraschend den Zuschlag. Obwohl sie wenig Erfahrung und vier kleine Kinder hatten, meisterten sie die Herausforderung. Anfangs mussten sie sich an die neue Situation gewöhnen, besonders an das Kochen für viele Gäste. Trotz der anfänglichen Schwierigkeiten lief dann aber alles gut.

Im Sommer sind die Tage auf der Tierwis lang, mit Gästen ab sechs Uhr morgens. An nebligen Tagen geniesst Brigitte die Ruhe. Im Winter verbringt sie Zeit im Tal mit den Enkelkindern oder beim Skifahren. Brigitte stammt aus Alt St. Johann und lebte in verschiedenen Orten, bevor sie 2003 nach Urnäsch zog.

Die Tierwis besitzt eine historische Transportseilbahn, die um 1900 erbaut wurde und noch heute in Betrieb ist, aber auch Handarbeit erfordert.

Hansruedi Messmer:

Hansruedi, aufgewachsen in Heiden, war Lokomotivführer bei den Appenzeller Bahnen, später Betriebsleiter bei der Goba und schließlich bei der ARA Urnäsch. Besonders schätzte er seine Zeit bei der Goba.

Bei der ARA führte Hansruedi erfolgreich Projekte zur Abwasserreinigung durch, einschließlich eines innovativen Systems zur Entfernung von Mikroverunreinigungen. Auch war er in der Musikgesellschaft Oberegg aktiv, erreichte mit dieser Bekanntheit im Schweizer Fernsehen und bei Wettbewerben.

Hansruedi gründete und führte auch den Volleyballclub Gonten erfolgreich in die nationale Liga. Heute ist er ein passionierter Chüngeli- und Hühnerzüchter, dessen Tiere bereits mehrfach Schweizer Meister wurden. Sein Wissen gibt er gerne weiter, unter anderem unterstützt er gerne Schulprojekte.

Hansruedi hat sich vorgenommen, Vorstandstätigkeiten nur bis maximal fünfzehn Jahre auszuüben, plant aber, bis ins hohe Alter Tiere zu züchten. In Urnäsch schätzt er die Tradition des «Zaurens» und träumt von einem Swingerclub für Alte. Als König von Urnäsch würde er die Gemeinde mit Teufen fusionieren und die Steuern senken.

 

Anna Oertle erinnert an den nächsten „heemelige Stammtisch“ vom Donnerstag, 19. September, auf der Hochalp und Felix Mettler schließt den Abend mit Dank an die Gäste für die spannenden Interviews und an die Säntis-Muulörgeler für die musikalische Unterhaltung.