Schweizer Dorf des Jahres 2022
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ÖV-Konzept; Konzept öffentlicher Regionalverkehr Appenzell Ausserrhoden 2024-2029; Vernehmlassung

Das Konzept öffentlicher Regionalverkehr 2018–2022 und das Leitbild 2011–2022, das die strategischen Grundsätze enthält, laufen Ende Jahr aus. Neu wurden die strategischen Grundsätze in das öV-Konzept 2024–2029 integriert. Das hat den Vorteil, dass Leitbild und Konzept eine starke Einheit bilden und die Ziele im sich rasch ändernden Umfeld wieder überprüft und im nächsten öV-Konzept 2030–2035 aktualisiert werden können. Alle interessierten Kreise können sich zum ÖV-Konzept 2024-2029 vernehmen lassen. Der Gemeinderat Urnäsch hat sich mit dem Entwurf befasst und dazu Stellung genommen. Nachfolgend ein paar wesentliche Punkte daraus:

Das vorliegende Konzept ist eine Bestandesaufnahme und wiederspiegelt gestützt darauf nachvollziehbar die aktuelle Situation sowie die Planung und Entwicklung der nächsten Jahre ab, aber nicht mehr. Der geplante Ausbau der Tourismuslinie und die Einführung eines Taktfahrplans auf der Strecke Urnäsch-Schwägalp ist wichtig, vor allem an schönen Wochenenden und wird begrüsst. Der Wegfall des Nachtbusses Waldstatt-Urnäsch ist bedauerlich, vor allem für die jungen Einwohner von Urnäsch. Die Wiedereinführung des Nachtbusses nach Urnäsch, jeweils Freitag- und Samstagnacht, würde Urnäsch als Wohnort auch für die Jugend zusätzlich aufwerten!

Das Vorwärtstreiben der Digitalisierung wird unterstützt. Wichtig ist aber, dass weiterhin vor allem für ältere Personen und Gäste die Beratung vor Ort sichergestellt wird. Weiter dürfen bei der Tarifge-staltung abgelegene Dörfer (vgl. Urnäsch) nicht mit zusätzlichen Zonen (Nr. 270) abgestraft werden, denn dadurch wird der ÖV nicht attraktiver und entsprechend noch weniger genutzt.

Während der Gesamtverkehr weiterwächst, stagniert der ÖV-Anteil am Gesamtverkehr. Trotz steigenden Kosten, trotz Klimazielen in der Politik, gelingt es nicht, dass mehr Leute den öV nutzen, weil entsprechende Massnahmen zu wenig konsequent umgesetzt werden! Sicher liegt der Grund teilweise auch an der ausgeprägten Streusiedlung.  Anbieter und Politik müssen über die Bücher und Lösungen suchen mit weiteren Partnern (z.B. Kombination mit Schulbusfahrten; Taxiunternehmen; Publicar oder private Fahrgemeinschaften).  Aus dem Konzept ist nichts zu entnehmen, wie die aktuelle Patt-Situation – stagnierender Anteil des öV am Gesamtverkehr (Modalsplit) – gelöst wird und der öffentliche Verkehr somit für alle zugänglich und bezahlbar wird und damit auch einen entsprechenden Beitrag an die Klimaziele leistet. Trotz ausgeprägter Streusiedlung und vor allem in Anbetracht der hohen Kosten, welche den Gemeindehaushalt belasten und mit Steuermitteln finanziert werden, ist der Ausbau des öffentlichen Verkehrs auch in schwach besiedelten Gebieten vorwärts zu treiben und damit allen, auch abgelegen wohnhaften Personen, den Zugang zu ermöglichen, zu angemessenen Preisen.